Thema 2019: Der menschliche Körper in Trainings und Beratung – Hilfreiche Ressource oder notwendiges Übel?
Neue Menschen kennenlernen, alte Bekannte wiedersehen und sich vernetzen. Frische Inspiration für die eigene Arbeit tanken und wissenschaftlich auf dem Laufenden bleiben. Darum geht es bei unserem interdisziplinären Kongress Gesundheitspsychologie trifft Praxis.
Unser 1. Kongress steht ganz im Zeichen des menschlichen Körpers. Einerseits können mit seiner Hilfe Lernprozesse effektiver und nachhaltiger gestaltet werden. Auch in Entscheidungs- oder Unsicherheitssituationen kann er ein hilfreicher Berater sein, wenn er uns mittels somatischer Marker wertvolle Informationen bereitstellt. Doch andererseits verlangt der Körper regelmäßig nach Pause, Bewegung und Aktivität, um als kooperativer Entwicklungshelfer in Lern- und Veränderungsprozessen an unserer Seite zu stehen.
Mit welchen Methoden und Ansätzen lässt sich also das Potenzial nutzen, das uns der Körper zur Verfügung stellt? Wie lässt sich eine kooperative Arbeitsbeziehung herstellen und aufrechterhalten?
Der menschliche Körper mit seinen Möglichkeiten der Reaktion auf belastende Situationen, aber auch körperliches Geschehen als Ansatzpunkt für psychologische Interventionen sind in neuerer Zeit wieder verstärkt in den Fokus psychologischer Forschung und Anwendung gerückt. Es existieren vielfältige Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche gerade bei Stresserleben und Stressbewältigung. So löst die Wahrnehmung von akutem Stress körperliche Reaktionen aus, die bei Andauern der Belastungen zu chronifizierten Stressreaktionen führen können. Gezielte Interventionen können helfen, die kurzfristigen körperlichen Reaktionen abzumildern oder abzukürzen und eine Chronifizierung zu verhindern. Eine besondere Situation liegt vor, wenn körperliche Prozesse selbst, zum Beispiel bei Vorliegen einer chronischen Erkrankung, zu Stressoren werden. Auch hier gibt es verschiedene Ansätze für unterstützende Interventionen für Betroffene. Und schließlich kann das körperliche Befinden die Funktionalität des Umgangs mit Stress wiederspiegeln und daher als diagnostischer Hinweis in Training und Beratung berücksichtigt werden. In diesem einführenden Vortrag werden verschiedene Zusammenhänge zwischen körperlichen und psychischen Stressprozessen vorgestellt und vor dem Hintergrund der aktuellen Anwendungsforschung betrachtet.
Prof. Dr. Christel Salewski
seit April 2012 Lehrstuhl für Gesundheitspsychologie (W3), Institut für Psychologie, FernUniversität in Hagen
2004 - 2012 Professur für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (C3), Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften, Studiengang Rehabilitationspsychologie, Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)
1994 - 2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Assistentin (C1) / Oberassistentin (C2)) in der Abteilung Differentielle und Persönlichkeitspsychologie, Psychologische Diagnostik, Institut für Psychologie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (1997-1998 sowie 2001 jeweils Erziehungsurlaub)
Sie wollen Ihre Stressmechanismen überprüfen und verändern? Sie wollen gesünder leben? Sie wollen beweglicher leben? Sie wollen zufriedener sein? Sie wollen noch so viel mehr….?
Wie aus dem Meer der Wünsche den Wunsch herausfiltern der wirklich Ihrer und der eigenen Gesundheit zuträglich ist?
Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM®) als psychoedukatives System von Maja Storch und Frank Krause an der Universität Zürich entwickelt, bietet hierzu vielfältige Umsetzungsmöglichkeiten an. Der Körper und sein Signalsystem - die somatischen Marker - sind immer dabei und spielen eine wichtige Rolle: Vom Anbeginn einer Entscheidung bis zur Umsetzung können sie handlungsunterstützend eingesetzt werden.
Der Vortrag stellt ausgewählte Aspekte des ZRM ® vor. Sie gehen auf Spurensuche zu Ihren Somatischen Markern und erspüren Ihre Warum Gründe.
Belegt … leider nur nicht durch den Lernstoff! Das Gehirn braucht Pausen, um dauerhafte Verknüpfungen zu bilden. Der Lernstoff muss sich in den „Ruhephasen“ erst absetzen. Damit das besser gelingt, steigen wir gemeinsam in das Thema „Pausen“ ein, indem wir schauen, warum und wann Pausen uns beim Lernen dienlich sind und wie körperliche Prozesse sich verändern, wenn wir „pausenlos“ lernen. Sie dürfen gespannt sein auf die folgenden Themen
Belegt! Wie und woher bekomme ich wieder kognitive Kapazitäten?
Keine Pause… wie reagiert der Körper darauf (Physiologische Prozesse)?
Kognitiver Spitzensport ist nur mit Pausen möglich – zurück zum inneren Rhythmus!
Kardiovaskuläre Veränderung tut nicht weh und ist dennoch eine Gefahr!
Heike Jahnel
Trainertätigkeit seit 18 Jahren mit den Schwerpunkten: Kommunikation, Führung, Stress, Medizin
Nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag wollen wir in der Lage sein, zu einem bestimmten Zeitpunkt unsere bestmögliche Leistung abzurufen. In diesem Workshop lernen Sie ein Tool kennen, das in der Sportpsychologie häufig eingesetzt wird. Das Tool können sie sowohl für sich persönlich als auch für Ihre Arbeit mit Klienten einsetzen, um sich selbst oder Ihren Klienten in den Zustand der optimalen Erregung zu bringen. Mittels Achtsamkeitsübungen werden körperliche, emotionale und kognitive Aktivierungszustände wahrgenommen und der eigenen Leistungsfähigkeit zugeordnet.
Ida Ott
Unternehmensberaterin beim Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung
Referenten- und Trainertätigkeit, sportpsychologisches Training & Coaching
M. Sc. Exercise Science and Coaching
B. Sc. Physiotherapie
Systemisches Coaching und Change Management (INeKO)
Gedanken können ein Eigenleben führen und uns aus dem Flow bringen. In diesem Workshop lernen Sie Techniken kennen, die auf dem Zusammenspiel von Kognitionen, Emotionen und Psychomotorik beruhen. Als theoretischer Hintergrund wird eine Einführung in die polyvagale Theorie von Stephen Porges gegeben. Wir werden drei Übungen erarbeiten, die im Alltag zur Verbesserung der Selbstregulation beitragen können und Spaß machen: Die Pendelübung, Truhentechnik und Problemlösegymnastik. Es wird also bewegend im wahrsten Sinne des Wortes.
Ulrike Arras
Tätig als Trainer, Coach und Therapeutin mit Schwerpunkt im Bereich Prüfungscoaching, Auftrittscoaching, Ängste, Stressmanagement, Workshops im betrieblichen Gesundheitsmanagement, Beratungstätigkeit in EAP Programmen
B.Sc. Psychologie
Physiotherapeutin
HP Psychotherapie
Ausbildung in imaginativer somatischer Teilearbeit (Egostate und Hypnotherapie), Multimodales Stressmanagement, klinischer Hypnose und Krisenintervention
Viele Menschen, die den Wunsch haben oder die Notwendigkeit für Veränderung sehen, kreisen in erster Linie um das Problem, um Hürden und Hindernisse. Da es viel zu schwierig scheint dennoch an ein Ziel zu kommen, liegt das Verharren im Problematischen nahe. Das Fundament der lösungsfokussierten Kommunikation ist eine wertschätzende und raumgebende Grundhaltung. Diese Haltung gemeinsam mit erfrischenden, zielführenden und ressourcenorientierten Fragetechniken, bietet eine wunderbare Möglichkeit Klienten von der Problemtrance hin in eine Lösungstrance zu begleiten. Auf der Walking-Scale wird der Körper in Bewegung gebracht. Der (Lösungs-) Raum wird genutzt, um die Zielvision und erste Lösungsschritte zu konstruieren. Ganz getreu dem Motto: Jede Reise – und jede Veränderung – beginnt mit dem ersten Schritt. In diesem Workshop erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie die Walking-Scale nutzen können, um noch mehr Lösungsfokus in Ihre Beratung und Trainings zu bringen und Ihre Klienten im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung bringen.
In diesem Workshop lernen Sie, wie Sie mit dem sogenannten Embodiment Ihre Körperhaltung durch einen einzigen Gedanken oder durch ein einziges imaginiertes Bild verändern können. Durch diese veränderte Körperhaltung werden Sie sich anders fühlen und können die Urteile anderer Personen (über Sie) willentlich beeinflussen. Embodiment ist ein ganz neuer Ansatz, der auf dem Wissen der Psychologie, der Biologie, sowie Neurowissenschaften beruht. Sie lernen verschiedene Embodiment Techniken kennen und erfahren, wie stark Sie damit Ihre eigenen Emotionen (und die Ihrer Gesprächspartner*innen) beeinflussen und dadurch die Kommunikation positiv verändern können. Freuen Sie sich auf einen ebenso amüsanten wie inspirierenden und nutzenbringenden Workshop.
Anka Hansen
B.Sc. Psychologie
Präventions- und Kommunikationstrainerin
Schwerpunkte: Stressbewältigung in Lebenswelten (Beruf und Schule)
Einfache und wirkungsvolle Visualisierungen sind oft hilfreich, um in Trainings, Seminaren und Coachings die Dinge auf den Punkt zu bringen. Doch wie können Emotionen, zwischenmenschliche Prozesse und Bewegungen einfach und eingängig zu Papier gebracht werden? Genau darum geht es in diesem Workshop. Vermutlich werden Sie feststellen, dass es auch Ihnen überraschend leicht gelingen kann.
Nathalie Bettzieche
B.Sc. Psychologie
Trainerin multimodales Stressmanagement (IKS)
Seit 10 Jahren in der Aus- und Fortbildung und in Trainings im Bereich der Notfallmedizin tätig, zunehmend mit einem Fokus im Bereich Fehlermanagement und Kommunikation
Abschluss
17:30 - 18:00
Dr. Leonie Manthey Viktor Vehreschild
Abschluss
Für die Workshops stehen nur begrenzt viele Plätze zur Verfügung. Während der Anmeldung können Sie daher auswählen, an welchem Workshop Sie teilnehmen möchten.
Get Together
Am Abend können die Gespräche bei leckerem Essen und einem Getränk weiter vertieft werden. In gemütlicher Atmosphäre nehmen wir uns Zeit, uns gegenseitig besser kennenzulernen und unser Netzwerk zu festigen. Wenn das Wetter es zulässt, machen wir einen gemeinsamen Spaziergang zum Tennisclub Rot-Weiß Hagen. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie auch am abendlichen Get-Together teilnehmen möchten. Das Buchungspaket "Kongress und Get-Together" beinhaltet die Kongressgebühr und die Gebühr für die Abendveranstaltung. Das Essen ist im Preis inbegriffen und es kann vor Ort ein Gericht aus mehreren (inkl. vegetarischem Gericht) ausgewählt werden. Getränke werden separat abgerechnet.